Rekordhoch bei unbesetzten Ausbildungsstellen
Im Jahr 2023 wurden zwar wieder mehr neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dennoch hat der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen ein Rekordhoch erreicht: Mehr als ein Drittel der angebotenen Ausbildungsplätze blieb 2023 unbesetzt – so viele wie nie zuvor.
Das geht aus einer im August veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Betriebe nennen den Mangel an geeigneten Bewerbungen als häufigsten Grund.
Kleine Unternehmen besonders stark betroffen
Insgesamt konnten 35 Prozent aller Ausbildungsplätze im Jahr 2023 nicht besetzt werden, 2010 waren es noch 15 Prozent. Die Nichtbesetzungsquote war 2023 in Westdeutschland etwas niedriger als in Ostdeutschland, zudem sinkt sie mit der Betriebsgröße: Kleinstbetriebe konnten rund 57 Prozent der von ihnen angebotenen Ausbildungsplätze nicht besetzen, in Großbetrieben waren das 12 Prozent. Die größten Rekrutierungsprobleme weisen das Baugewerbe und die personennahen Dienstleistungen, etwa das Friseurgewerbe, auf: Fast die Hälfte aller Ausbildungsplätze blieb hier unbesetzt.
Betriebe setzen auf Prämien und Sonderzahlungen
Mit knapp 50 Prozent können Ausbildungsplätze am häufigsten mangels geeigneter Bewerbungen nicht besetzt werden. Wenig attraktive Arbeitsbedingungen und das mitunter schlechte Image mancher Ausbildungsberufe spielen aus betrieblicher Sicht die wichtigste Rolle bei der Erklärung von Besetzungsproblemen. Um die Attraktivität der Ausbildung zu erhöhen, setzen Betriebe vor allem auf Prämien und Sonderzahlungen, zum Beispiel bei bestandenen Prüfungen oder Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Insgesamt geben 62 Prozent aller Betriebe an, die 2023 Ausbildungsstellen angeboten haben, derartige Leistungen zu zahlen.
Die Studie und die Daten sind hier abrufbar.
(IAB / STB Web)
Artikel vom 19.08.2024
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